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Elsi 4.0 Räumungsverdacht

Medienmitteilung von 3.06.19!

Wir haben von den Plänen der Areion Management AG erfahren, die Elsi räumen lassen zu wollen. Die Elsi ist also erneut bedroht!
Wieder könnte ein sinnloser Grosseinsatz das Projekt zwischenzeitlich beenden. Denn ja, wir würden wieder kommen! Aus Elsi 4.0 würde Elsi 5.0.

Seit 6 Wochen beleben wir die Häuser an der Elsässerstrasse 128-132 nun schon zum 4. Mal. Wir reparieren die Schäden, welche die Eigentümer*innenschaft verursacht hat, um einen Raum zu schaffen, der unabhängig von finanziellen Mitteln ist. Hier entsteht kultureller Freiraum und Wohnraum, an dem alle teilhaben können sollen. 400 Meter weiter an der selben Strasse sind 400 Menschen beim Schwarzen Peter wohnsitzlos gemeldet. Trotzdem agieren Immobilienfirmen nur nach ihren profitorientierten Interessen.
Gerade jetzt, wo sich wieder eine Welle der Massenkündigungen über Basel ergiesst und Menschen auf die Strasse schwemmt, ist es umso wichtiger, um Freiräume zu kämpfen. Lasst sie sich gestalten und entfalten, denn wir haben sie dringend nötig.
Diesen Samstag, den 8. Juni, findet am Barfüsserplatz in Basel um 13:30 Uhr eine Demo gegen Massenkündigungen statt. Die Elsi ist ein Symbol für den Widerstand gegen diese kapitalistische Stadtentwicklung!

Elsi lebt und bleibt. Finger weg!

ELSI ZUM VIERTEN MAL BESETZT!

Alle guten Dinge sind nicht drei: Alle guten Dinge brauchen hartnäckiges Durchhaltevermögen bis die Immobilienhaie sich auch die letzten Zähne ausgebissen haben. Die Häuser an der Elsässerstrasse 128-132 wurden heute zum vierten Mal seit Juni 2018 besetzt!

Die Eigentümerschaft Areion Management AG lässt die Häuser seit Ende Mai 2018 leerstehen und verwahrlosen. Ihr profitorientiertes Bauvorhaben steckt in der Bürokratie der Stadt fest und dort wird es auch noch lange bleiben.

Seit dem Aktiv-werden der Besetzenden setzten sich auch andere Kräfte in Bewegung und wurden laut. Die Nachbar*innen positionierten sich klar gegen die geplanten Neubauten und machten mit über 100 Einsprachen klar, dass die neuen Luxusbauten keinen Platz bekommen sollen. Aus diesem Engagement entstand auch ein Petitions-Komitee. Dieses bemüht sich zusätzlich um den Erhalt des gesamten Häuserblocks und fordert die Behebung der Schäden, die durch die Eigentümerschaft verursacht wurden. Im Baugesuch der Areion Management AG wurden grobe Fehler gefunden, wie zum Beispiel Unterschlagungen von Wohnflächen und Überschreitungen der Bauhöhe und -tiefe. Ausserdem hat sich die Denkmalpflege eingeschaltet und einen Baustopp von einem Jahr verordnet, um die Häuser genauer anzuschauen.

Aufwertung bedeutet immer auch Verdrängung! Betroffen sind alle, die nicht zum vermögenden Teil der Gesellschaft gehören. Die Basler Stadtpolitik, wie auch die Eigentümer*innen von Immobilien, nehmen bewusst die Verdrängung einkommensschwacher Bevölkerung in Kauf, indem sie Aufwertungsprojekte gezielt fördert. Obwohl sich eine Mehrheit der Einwohner*innen zu 4x Ja für mehr Mietrecht aussprach um diese Entwicklung zu stoppen, geht es weiter in die entgegengesetzte Richtung. Allein anfangs März dieses Jahres wurde erneut über 300 Mietparteien auf einmal gekündigt. Die Notwendigkeit diesem Problem mit ausserparlamentarischen Mitteln zu begegnen wird immer dringlicher. Wir stellen uns klar gegen eine Gesellschaft, die durch Ausschluss versucht eine luxuriöse Welt für Wenige aufrechtzuerhalten und bereit ist diese mit Gewalt- und Unterdrückungsapparaten zu verteidigen. Der Unmut über profitorientiertes Denken und Bauen – also in diesem Fall konkret: Kündigungen, unnötiger Leerstand, Aufwertung und somit Verdrängung – wird weiter wachsen in dieser Stadt!

Elsi soll belebt werden und zwar jetzt! Darum wählen wir die direkte Aktion als unser Mittel und verändern mit der Besetzung den von uns kritisierten Zustand. Unsere Kritik richtet sich gegen die Machtstrukturen, die es erst ermöglichen Lebensraum als Eigentum zu besitzen. Lebensraum ist keine Ware und sollte von den dort lebenden Menschen vor Ort verwaltet werden – nicht von externen Goldzähnen . Lebensraum soll kein Abhängigkeitsverhältnis sein!

Dieser Ort soll ein selbstverwalteter Verbindungspunkt werden, den viele verschiedene Menschen mit ihren verschiedenen Hintergründen, Wünschen und Ideen beleben und gestalten können: antikapitalistisch und freiheitsliebend!

Wir fordern jetzt einen Dialog auf Augenhöhe mit Areion Management AG über die sofortige Nutzung der Gebäude gegen Bezahlung von Wasser und Strom. Eine weitere Räumung wird weder an der Situation im Haus, noch an unseren Anliegen etwas ändern.

Für ein lebenswertes Miteinander. Solidarisieren, Essen und Trinken im Korb platzieren!

Elsi bleibt. Auf wiedersehen!

Elsi 3.0

Heute um 13.00 Uhr wurden die drei Häuser an der Elsässerstrasse (128-132) erneut besetzt. Es ist die dritte Besetzung innerhalb weniger Monate. Damit soll auf die Dringlichkeit der immer prekärer werdenden Wohnungsnot in Basel aufmerksam gemacht werden. Gefordert wird bezahlbarer Wohnraum für einkommensschwächere Menschen innerhalb des Stadtgebiets und freie Selbstbestimmung und Gestaltung unser aller Lebensräume.

Was bisher geschah                                                                                                              Am 26.09.2018 wurde ein Baugesuch für die Häuserzeile an der Elsässerstrasse eingegeben und bewilligt. Das Projekt sieht einen luxuriösen Neubau für 20 Wohnungen und drei Büros vor. Anhand der Baukosten von 10 Mio CHF wird deutlich, dass es sich entgegen den Behauptungen des Verwaltungsrats der Areion Managment AG (E. Hägler) nicht um günstigen Wohnraum handeln wird. Das Spekulationsprojekt will sich in die Elsässerstrasse hineinfressen, angetrieben durch eine Politik der Standort- und Stadtvermarktung. Durch eine Änderung der Bauzone, eine attraktivitätssteigernde Massnahme der Stadtverwaltung, kann erweitert gebaut werden. Das Quartier hat bereits Erfahrung mit heute umgesetzten Bauprojekten: Die teilweise leerstehenden Neubauten des vollprivatisierten Novartis Campus mit der Voltamatte als „Vorplatz“ und die voraussichtlichen Aufwertungen rund um das Lysbüchelareal durch Grossinvestor*innen wie die SBB Immobilien zeigen, dass die drei Häuser an der Elsässerstrasse nur einen kleinen Teil dieses schonungslos vorangetriebenen Baubooms ausmachen. Dieses neue Bauprojekt ist jedoch ein Paradebeispiel für Aufwertungsprozesse, die im St. Johann schon seit Jahren schönen und bezahlbaren Wohnraum unwiderruflich zerstören. Es schafft die Grundlage für die Bewilligung weiterer solcher Bauprojekte in der gesamten Häuserzeile. Die Verdrängung einkommensschwacher Menschen aus der Wohngegend werden dabei als positiver Nebeneffekt gesehen.

Forderungen
Wie diverse selbstverwaltete Wohnprojekte in Basel und weltweit bereits zeigen, kann und soll Wohnraum viel mehr als nur Profitmaximierung sein. Geplante Bauprojekte wie das an der Elsässerstrasse sollen nicht Privatsache einzelner reicher Investor*innen sein, sondern viel mehr ein kreativer Prozess, der dort lebenden und somit direkt betroffenen Menschen. Deshalb fordern wir mit unserer Aktion einen bezahlbaren Wohnraum und freie Selbstbestimmung und Gestaltung unserer Lebensräume. Das Ziel ist eine basisdemokratische Zukunft aufzuzeigen, statt hinzunehmen, dass spekulatives Investment ohne Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Wohnumgebung weiter soziale Probleme schafft und verstärkt.
Wir verstehen uns als offene Plattform um einen breiten Widerstand aus dem Quartier gegen ungewollte Bauprojekte wie dieses aufzubauen. Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir uns gemeinsam für unsere Bedürfnisse einsetzen. Die dritte Besetzung der Elsässerstrasse ist eine erneute Forderung für eine Stadtentwicklung von unten. Die Ziele des Projektes sind die Verhinderung des Abrisses der betroffenen Häuserzeilen und eine Wohnpolitik, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner*innen orientiert. Wir wollen unsere Stadt selber machen!

https://www.stadtselbermachen.info/

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